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Naturheilverfahren biblisch hinterfragt

Über 300 alternative Heil- und Diagnoseverfahren aus biblischer Sicht bewertet

Heilsteintherapie

Die Heilsteintherapie wurde schon in der Antike angewandt. Der Glaube an vermeintlich heilende Wirkungen von Steinen lässt sich bis in das antike Zeitalter zurückverfolgen. Jahrtausende alte Schriften der Sumerer und der Chinesen berichten von heilenden Wirkungen und medizinischen Anwendungen von Steinen. Heilsteine wurden auch als Amulette verwendet und den Tierkreiszeichen der Astrologie zugeordnet. Auch fanden sie Anwendung bei magischen Ritualen. Mit dem Aufkommen der Hippie- und New-Age-Bewegung Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts erlebten esoterisch-magische Praktiken und Methoden wie die Astrologie und auch die Heilsteintherapie eine Renaissance.

Bei der heutigen Therapie mit Heilsteinen kommen eine Vielzahl unterschiedlicher Edelsteine zur Anwendung, z. B. Amethyst, Tigerauge und Bernstein. Das Heilen mit Steinen wird auch Edelsteintherapie oder Lithotherapie genannt.

Zur Therapie werden die Heilsteine meist auf vermeintliche Energiezonen des Körpers, die Chakren (siehe unter „Chakren“) oder Akupunkturpunkte gelegt oder direkt auf die erkrankte Körperpartie.

Heilsteine sollen über Energien oder kosmische Schwingungen verfügen, die sie dann bei der Therapie an die behandelten Körperzonen abgeben und somit heilende Vorgänge in Gang setzen. Körper, Seele und Geist sollen dadurch in heilende Aktivitäten versetzt und harmonisiert werden. Die Wirkungsgrundlage wird energetisch durch Schwingungen erklärt. Jedem Heilstein wird ein Organ oder eine Krankheit zugeordnet und soll eine andere Wirkung haben.

Der Heilsteintherapie identisch ist die Kristalltherapie, bei der anstatt Heilsteinen Kristalle zur Anwendung kommen.

Heilsteintherapie

Bewertung aus christlich-biblischer Sicht auf mögliche esoterische, magische oder okkulte Belastungen    

Die Energien und Schwingungen der Heilsteine wurden bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Sie werden in der Esoterik als übernatürliche spirituelle Kräfte verstanden, die in vielen Gegenständen vorhanden sein sollen, auch in den Heilsteinen. Quelle aller Energien und Schwingungen soll Gott sein. Lesen Sie bitte zur weiteren biblischen Bewertung den Beitrag „Energien, Schwingungen, kosmische und geistartige Kräfte“.

Die Heilsteinkunde beruht auf mystisch-magischen Vorstellungen. Lesen Sie hierzu bitte den Beitrag „Magie – Beschreibung und biblische Bewertung“. In jüngerer Zeit werden auch in Bezug auf die Heilsteinkunde vermehrt wissenschaftliche Begriffe und wissenschaftlich anmutende Beschreibungen verwendet, um ihr eine gewisse Seriosität und einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen. Lesen Sie hierzu bitte den Beitrag „Esoterik und Wissenschaft“.

Manche Menschen benutzen auch Heilsteine als Kraftquelle am Arbeitsplatz oder bei Prüfungen. Manche Eltern geben ihren Kindern Heilsteine mit in die Schule, damit sie sich bei Klassenarbeiten besser konzentrieren können. Ich sehe darin die große Gefahr einer psychischen Abhängigkeit und die Öffnung für mystisch-magische Glaubensvorstellungen. Welch bedauernswerte Personen, die einen toten Stein als ihre Kraftquelle ansehen. Verlassen Sie sich lieber auf den auferstandenen Jesus Christus. Er sagt von sich, dass ihm alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist und er immer bei uns ist, bis ans Ende der Welt (Matthäus 28,18-20).

Auch Hildegard von Bingen praktizierte die Edelstein- bzw. die Heilsteintherapie. Lesen Sie bitte hierzu die Beschreibung und biblische Bewertung der Hildegard-Medizin.

 

Urteil Landgericht Hamburg:

Das Landgericht Hamburg entschied in einem Rechtsstreit mit dem Urteil vom 21. August 2008 (AZ.: 327 O 204/08), dass es gemäß §§ 3, 4 Nr. 11, 5 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) und gemäß §§ 1 Nr. 2, 3 S. 2 Nr. 1 HWG (Heilmittelwerbegesetz) irreführend ist, bestimmten Steinen krankheitslindernde und/oder krankheitsheilende Wirkungen zuzuschreiben, da es keinerlei Anhaltspunkte dafür gebe, dass die sogenannten „Heilsteine“ heilende Wirkung entfalten. Es ist auch verboten, auf Krankheiten bezogen beworbene Gegenstände und Mittel in der Weise zu werben, dass der Verbraucher heilende bzw. therapeutische Wirkungen erwartet, denen das Mittel in Wahrheit nicht gerecht wird oder deren Wirkung nicht hinreichend gesichert ist. Dabei ist es Gleichgültig, ob mit konkreten Wirkungen der Steine geworben oder den Steinen in allgemeiner Weise heilende Wirkung zugesprochen wird“